Cora Berliner

Dr. Cora Berliner, Wirtschaftswissenschaftlerin und Sozialpädagogin

*23.01.1890 in Hannover, †1942, vermutlich in Minsk

Cora Berliner, ca. 1940 © Bildarchiv Pisarek / akg-images

 

Cora Berliner wurde am 23. Januar 1890 als Tochter von Manfred Berliner, dem Begründer der ersten privaten Hannoveraner Handelsschule, in der Hildesheimer Str. 237 in Hannover geboren. Sie besucht bis 1909 die Höhere Töchterschule und legt 1909 die Reifeprüfung ab.

Schon früh engagiert sich Cora Berliner sozial. Bei der jüdischen Bahnhofshilfe unterstützt sie auswanderungswillige Menschen.

Nach dem Studium der Mathematik, der Staats- und Sozialwissenschaften promoviert sie 1916.

1919 wurde sie – was damals alles andere als gewöhnlich war – zur Referentin im Reichswirtschaftsministerium in Berlin. 1930 wurde sie Professorin für Volkswirtschaftslehre. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde sie aus dem Staatsdienst entlassen. Danach betreute sie Angelegenheiten der jüdischen Bevölkerung in der „Reichsvertretung der Juden“ als Referentin für Wirtschafts- und Sozialfragen. Auch hier widmet sie sich insbesondere der Ausreise- sowie Aufnahmemöglichkeit von jüdischen Mitbürger*innen – insbesondere jüdischer Frauen – in andere Staaten. Dr. Cora Berliner selbst bleibt in Deutschland.

Im Juni 1942 wird Dr. Cora Berliner deportiert, der genaue Todestag ist nicht bekannt.

Neben zwei Straßen in Berlin und Hannover trägt nun auch eine große kaufmännische berufsbildende Schule in Hannover ihren Namen.

Dr. Cora Berliner steht für

  • politisches Engagement junger Menschen und
  • die berufliche Karriere von Frauen im öffentlichen Dienst (Behörde und Wissenschaft).