Sitzen bleiben erwünscht – Perspektivwechsel im Sportunterricht – Rollstuhlbasketball

16. Dezember 2022

Ende November hat zum wiederholten Mal das Projekt „Sitzen bleiben erwünscht. Rollstuhlbasketball macht Schule“ des hannöverschen Rollstuhlbasketball Vereins Hannover United die BBS Cora Berliner besucht.

Tobias Hell, Spieler von Hannover United (Nationalmannschaft und Olympiateilnehmer der Paralympics), führte die VK 41a, BM 62 L und BM 62B in der Turnhalle am Standort Nussriede in die Welt des Rollstuhlbasketballs ein.

Das erklärte Projektziel des Vereins ist es, jungen Menschen (zumeist ohne Behinderung) den Rollstuhl als Sportgerät vorzustellen und einen Einblick in den Alltag und die Leistungsfähigkeit eines Menschen mit Behinderung zu geben.

Auch dieses Mal war der Projekttag ein voller Erfolg:

Nach einer Einführung in die notwendigen Basics des „Rollifahrens“, wie vorwärts, rückwärts, stoppen sowie Kurven fahren, starteten die Teilnehmer:innen in das Rollibasketballspiel. So bekamen Sie einen praktischen Einblick in die Kunst, aber auch die uns „Fußgängern“ nicht immer bewussten Hürden des „Rollifahrens“. Schnell zeigte sich den Teilnehmer:innen die Schwierigkeit in einer dynamischen Interaktion gleichzeitig Rollstuhl und Ball zu kontrollieren. Alle Beteiligten hatten großen Spaß und hätten am liebsten noch länger weitergespielt.

In einem abschließenden Reflektionsgespräch hatten die Schüler:innen die Möglichkeit Tobias Hell Fragen zu stellen. Insbesondere durch die lockere Atmosphäre, die durch den Sport und Herrn Hell geschaffen wurde, ergab sich eine tolle Gesprächsebene, die vorher nie gestellte und sensible Fragen möglich machte. Die Schüler:innen zeigten sich auch im Nachhinein sehr beeindruckt von der Offenheit und Lockerheit des Profisportlers und waren beeindruckt, wie die behinderten Sportler:innen mit ihrem Handycap ihr Leben so erfolgreich und selbstständig gestalten.

Das Projekt hat am Standort Nussriede bereits seit einigen Jahren in unterschiedlicher Form stattgefunden. Die ursprüngliche Idee kam der Organisatorin, Monika Leong, als sie zum ersten Mal einen Rollstuhlfahrer in ihrer Klasse hatte. Sie überlegte, wie sie hier Inklusion hautnah erlebbar machen könnte. Der gemeinsame Sport ließ Berührungsängste von beiden Seiten schwinden und ermöglichte ein offenes Gespräch. Monika Leong fiel auf, dass sich durch den Sport für ihre Schüler:innen ganz neue Möglichkeiten ergaben, Hemmungen vor dem Anderssein zu lösen und offen darüber zu sprechen. Sie recherchierte und wurde auf das Angebot der hannöverschen Rollstuhlbasketballmannschaft aufmerksam.

Interessierte finden weitere Informationen und einen aktuellen Spielplan der Bundesligamannschaft auf der Homepage des Sportvereins: https://www.hannover-united.de/.

Die BBS Cora Berliner bedanken sich herzlich bei Hannover United und Tobias Hell für den spannenden Tag, der unseren Schüler:innen nachhaltig in Erinnerung bleiben wird.